Web-Proxys mit HTTPS-Verschlüsselung sind vielleicht ein probates Mittel, um Zensur im Internet zu umgehen. Sie sind aber als Anonymisierungsdienste unbrauchbar. Mit kruden HTML-Elementen oder einfachen Javascripten ist es möglich, die meisten Web-Proxys auszutricksen und die reale IP-Adresse des Surfers zu ermitteln.
Die folgende Tabelle zeigt eine Liste bekannter Webproxys,
die den Anonymitätstest der JonDos GmbH nicht bestanden:
Betreiber | HTML/CSS/FTP | JavaScript | Java |
Anonymouse | Gebrochen | Gebrochen | Gebrochen |
Hide My Ass! | - | Gebrochen | Gebrochen |
KProxy | Gebrochen | Gebrochen | Gebrochen |
Guardster | - | Gebrochen | Gebrochen |
Megaproxy | Gebrochen | (kostenfrei nicht verfügbar) | (kostenfrei nicht verfügbar) |
Proxify | - | Gebrochen | Gebrochen |
Ebumna | Gebrochen | Gebrochen | Gebrochen |
Free Hide IP wird von der ComputerBild als Anonymisierungsdienst angepriesen.
Mit "Free Hide IP" bleiben Sie beim Surfen im Internet anonym. So sind Sie vor Datensammlern und anderen Gefahren geschützt. Die Free-Version der Software verbindet Sie nach einem Klick auf die Schaltfläche "Hide IP" mit einem amerikanischen Proxy-Server und vergibt eine neue IP-Adresse für Ihren Rechner.
Der Anoynymitätstest von JonDonym zeigte, dass der Dienst nicht einmal einfachste Anforderungen erfüllt. Nutzer können in mehreren Varianten deanonymisiert werden. Der Dienst schützt nicht einmal gegen die Deanonymisierung mit verborgenen HTTPS-Links.
ZenMate will ein VPN-artiger Anonymisierungsdienst sein, der eine einfach zu installierende Lösung für anonymes Surfen verspricht. Man muss auf der Webseite nur einmal kurz klicken, um einen Browser Add-on zu installieren.
ZenMate bietet eine kostenfreie Version, die nur die IP-Adresse versteckt. Außerdem steht eine Premium Version zur Verfügung, die auch Tracking Elemente blockieren soll, aber nur mit sehr wenig Erfolg, wie der Screenshot zeigt:
Tor-Boxen wie anonabox oder SafePlug leiten als Router den gesamten Traffic eines Computers oder Heimnetzwerkes oder als Proxy nur den HTTP-Traffic durch Tor. Die Anbieter versprechen eine einfachste Installation und gleichzeitig die Anonymtät des Tor-Netzwerkes. Aber manchmal ist "Einfach" das Gegenteil von "Anonym".
Anonymes Surfen erfordert in erster Linie eine sichere Browserkonfiguration. Wer mit einem beliebigen Browser (z.B. Internet Explorer, Google Chrome oder Safarie) ohne privacy-freundliche Konfiguration im Internet surft, der kann sich die Nutzung von Tor sparen, damit surft man nicht anonym. Die einzige, von den Tor-Entwicklern empfohlene Variante zum anonymen Surfen ist die Nutzung des TorBrowserBundle!
The most crucial problem with a torifying proxy is that it uses a bring-your-own-browser system, as opposed to a hardened browser, and therefore is susceptible to browser-based privacy leaks. This is why it's better to use the Tor Browser Bundle. (TorProject.org)