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Privacy Handbuch

Es gibt viele Gründe, um anonym zu Bloggen. Auf die möglichen Gründe möchte ich nicht weiter eingehen und mich auf einige technische Hinweise für die Umsetzung beschränken.

Die einfachste Variante:

  1. Man braucht einen anonymen Browser (TorBrowserBundle). Gut geeignet ist die Live-DVD TAILS, da diese neben einem fertig konfigurierten Browser für anonymes Surfen auch die nötigen Tools zur Anonymisierung von Bildern und Dokumenten enthält und keine Spuren auf dem eigenen PC oder Laptop hinterlässt.
  2. Man braucht eine anonyme E-Mail Adresse, die nur in Zusammenhang mit dem Blog verwendet wird (für die Regitrierung, als Kontakt-Adresse...). Dabei ist es nicht nötig, Thunderbird als E-Mail Client zu konfigurieren. Man kann die wenigen E-Mails im Webinterface im Browser lesen. Dabei ist immer der TorBrowser zu nutzen.
  3. Man braucht einen Bloghoster, der anonyme Registrierung oder Registrierung mit Fake-Daten ermöglicht. Auf kostenpflichtige Premiumfeatures kann man verzichten, um Spuren durch Finanztransaktionen zu vermeiden.
  4. Registrierung und Verwaltung des Blogs sowie das Schreiben von Artikeln können komplett im Browser durchgeführt werden. Dabei ist stets der Anonymisierungsdienst zu nutzen. Man sollte darauf achten, dass man nicht hektisch unter Zeitdruck schnell mal einen Beitrag verfasst. Dabei können Fehler passieren, die den Autor deanonymisieren.
  5. Jede Blogsoftware bietet die Möglichkeit, den Zeitpunkt der Veröffentlichung von neuen Artikeln festzulegen. Davon sollte man Gebrauch machen und neue Artikel nicht "sofort veröffentlichen" sondern einige Stunden später freigeben, wenn man nicht online ist.
  6. Im Blog veröffentlichte Bilder und Dokumente sind stets vor dem Upload zu anonymisieren. Vor allem Bilder von Digitalkameras enthalten eine Vielzahl von Informationen, die zur Deanonymisierung führen können. Fotos von Freunden oder Bekannten sollte man nicht veröffentlichen, da durch Freundschaftsbeziehungen eine Deanonymisierung möglich ist.
  7. Stilometrie (Deanonymisierung anhand des Schreibstil) ist inzwischen fester Bestandteil geheimdienstlicher Arbeit. Es ist mit (teil-) automatisierten Verfahren möglich, anonyme Texte einem Autor zuzuordnen, wenn der Kreis der Verdächtigen eingeschränkt ist und genügend Textproben der Verdächtigen vorliegen. Mit Ruhe und Konzentration beim Verfassen von Blogartikeln ist es möglich, seinen individuellen Schreibstil zu verstellen.