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Privacy-Handbuch

Der in den Medien bekannteste Staatstrojaner ist derzeit die Pegasus Suite der israelischen NSO Group. Mehr als 50.000 Opfer wurden mit diesem Trojaner ausspioniert (Stand: Sommer 2021). Dazu gehörten Menschrechtsaktivisten, Journalisten (auch in europäischen Ländern wie Griechenland, Polen, Ungarn), aufsässige Politiker (Katalonien), EU Politiker, US State Department, die Kryptohandys des spanischen Regierungschef und seiner Verteidigungsministerin

Das BKA nutzt eine angepasste Version von Pegasus und auch der BND steht auf der Kundenliste von NSO. Die NSO Spionagesoftware Pegasus ist in mehreren Preisstufen verfügbar:

Eine Alternative zu Pegasus ist der Trojaner Predator der griechischen Firma Intellexa mit ähnlichen Fähigkeiten. Der Trojaner spielte im griechischen Abhörskandal 2022 eine wesentliche Rolle und wurde auf den Smartphones von hochrangigen Politikern und Journalisten nachgewiesen. BKA und Zitis interessieren sich für den Kauf der Spionagesoftware Predator.

Neben staatlich organisierten Hackern gibt es auch Freiberufler, die man im anheuern kann ("Hire a Hacker"). Diese Subjekte möchten anonym bleiben und bieten deshalb ihre Dienste meist im Darknet auf Tor Onion Sites an. Es kostet zwischen $500 - $2.000 ein Smartphone hacken zu lassen.

Man sendet dem anonymen Hacker via Kontaktformular die Telefonnummer der Zielperson (keine hochrangigen Politiker), überweist das Geld als Bitcoins oder in Monero und bekommt innerhalb 24-72h ein Archiv mit dem Inhalt aller Daten des Zielphones oder einen Remotezugriff auf Phone wie mit der Pegasus oder Predator Spyware, um das Opfer zu belauchen und sich Kontakte, Fotos, Chats usw. selbst herunterzuladen. Ein Screenshot von einem Angebot:

ABER Vorsicht: nicht alle Angebote sind seriös, manche werden als Honeypots vom FBI betrieben.

Tipps zum Schutz gegen Trojaner

Es gibt keinen 100% Schutz gegen einen Angreifer, der nahezu unbgrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung hat. Aber man kann Angriffe deutlich erschweren und die Angriffsfläche verringern.

Die Sicherheitsfirma Kaspersky hat einige Tipps zum Schutz gegen Pegasus und andere Trojaner veröffentlicht und die Teams von GrapheneOS und dem PrHdb haben noch kleine Ergänzungen: 

Hilfe für Journalisten

Nachdem bekannt wurde, dass mehr als 200 Journalisten mit dem Pegasus Trojaner angegriffen wurden, hat "Reporter ohne Grenzen" im Juli 2022 das Digital Security Lab in Berlin eröffnet, wo sich IT-Spezialisten die Smartphones und Computer von Journalisten anschauen, die die Vermutung haben, dass sie gehackt wurden. Kontaktadressen des Lab findet man auf der Webseite.